27.09.
Ausblick für das vierte Quartal 2025 und weiter
Zuerst der Rückblick auf die vergangegenen 9 Monate: Alle Prognosen für 2025 sind ziemlich genau eingetroffen, Nasdaq 16.700, Dow Jones 36.800, S&P 500 4.800 Nur die für den Dax war völlig daneben. Das soll vorkommen,
Die wichtigste Aussage in einem Satz: Es wird keinen Crash - außer durch unvorhersehbare Ereignisse - geben. Gleichzeitig haben wir in etwa das Jahreshoch gesehen.
Wie komme ich zu der Annahme? Dazu habe ich einen 15 jährigen Nasdaq - Dreimonatschart erstellt und aufgrund dessen meine Prognose revidiert. Gesucht habe ich einen ähnlichen Verlauf nach einem All Time High. Anhand dieses Charts erkennt man, dass es in der Vergangenheit nur wenige derart gewaltige Aufwärtskerzen gab, die gab es früher sicherlich und wirken natürlich klein im historischen Vergleich. Die Vorlage liefert 2019, neues All Time High und eine blaue Supportzone von oben angestoßen, darauf folgte ein Doji. Die jetzige Kerze weist jedoch einen höheren Anstieg auf. Nun kann niemand wisssen, ob und wieweit der Kurs in das Rechteck, zurückläuft, unter normalen Umständen gar nicht, in drei Monaten kann viel passieren und aus jetziger Sicht ist jeder Rücklauf um 23.300 ein Kauf, innerhalb der Zone immer noch. Damit ist auch ein klares Warnsignal definiert: Das Unterschreiten von 22.325. Sicherlich gab es früher ähnliche Konstellationen, in denen der Teppich ausradiert wurde, und darin besteht die Unwägbarkeit. Der Unterschied zu dem Kursmuster 2022 und das Eintauchen von etwa 25 % in die Supportzone besteht darin, das es nicht nach einem All Time High stattfand und quasi eine Rückversicherung war. Eine weitere Möglichkeit darf nicht unerwähnt bleiben: Ein Schließen des Gaps bei 20.600.
Eines bleibt uns erhalten: Das Wechselspiel zwischen amerikanischen und chinsesichen Aktien, die sich oft gegenläufig entwickeln und man durch zeitweise Umschichtungen zusätzlich profitieren kann. Es sind vor allen die an den U.S. Börsen gehandelten, liquiden Werte, die dort zwar immer den Anstieg des Vormittags verkaufen, aber das darf nicht irritieren. An erster Stelle ALIBABA, J.D.COM, BYD, BAIDU und XAOMI, um die Wichtigesten zu nennen. Die Werte sind volatil genug, andere sind schwer zu durchschauen aber es werden sich weitere interessante Aktien mit der Zeit herauskristallisieren. Die Volatilität ist auch in der vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung des Gesamtmarktes begründet und Chinesen sind die Zocker vor dem Herren.
Kurz - und auch langfristig sind die Energiepreise der Taktgeber, die über die Zinsen den Verlauf der Aktienmärkte beeinflussen.
Damit komme ich zu Punkt zwei, der langfristigen Rendite. Klar laufen Nasdaq und T Bonds wieder zusammen, und darin besteht die Chance für Anleihen. Der Zinsanstieg hat sich seit 2023 verlangsamt und mit 5.18 % seinen Höhepunkt gesehen. Wie kann das Zusammenlaufen aussehen? Es gibt nur eine Möglichkeit nach dem Range - Breakout im Spreadchart, steigende T Bonds. Das letzte Quartal wird vor allem steigende Anleihekurse bringen, während die Aktienmärkte mehr oder weniger stagnieren bis leicht fallen. Ein realistisches Szenario ist eine Annäherung von Nasdaq und T Bonds um 123 - 125. Klingt eigentlich unglaublich, aber der beste Performer Ende 2024 waren die T Bonds. Langfristig werden die Zinsen tendenziell sinken bis in den Bereich 4.30 - 4.50 %.
Wie sieht nun der weitere Verlauf nach dem Muster 2019 aus? 2026 bringt zunächst weitere All Time Highs, ist dann aber von Stagnation und moderaten Rückgängen geprägt. Der nächste kräftige Schub folgt ab Ende 2026 / Anfang 2027. Bis dahin wird der Gesamtmarkt durchschnnittlich performen und es auf die Auswahl der Aktien ankommen. Hier ist zu beachten, dass aufgrund Ihrer Marktkapitalisierung Nvidia, Microsoft, Amazon etc. zu Standardwerten mit guter, aber nicht mehr überdurchschnittlicher Performance - vergleichbar etwa damals mit Coca Cola oder McDonald`s - geworden sind. Stockpicking ist das A und O des nächsten Jahres. Der große Boom in den Rüstungsaktien ist gelaufen und flammt nur im Fall eines eskalierenden militärischen Konfliktes wieder auf.
Der Bitcoin kann in zwei Kategorien unterteilt werden: Aufwärtsschübe und Seitwärtsbewegungen. Man sieht an den langen oberen Dochten, dass Michael Saylor, der angeblich niemals einen Bitcoin verkaufen würde, ein Märchenonkel ist. Der Markt ist inwischen höchstkapitalisiert und reiht sich trotz zeitweise hoher Volatilität und enormen Schüben in die Reihe normaler Anlageinstrumente ein, was die kurzfristigen Kursavancen begrenzt. Der letzte Anstieg brachte vom Tief zum Hoch eine Verdreifachung, dies wird so schnell nicht geschehen, aber eine Verdoppelung vom letzten Tief bei $ 75.000 auf $ 150.00 erscheint nicht unrealistisch. Nachdem der Bitoin nun 9 Monate fast keinen Anstieg außer dem finalen Spike zu verzeichnen hat, ist die Zeit reif für den nächsten Schub, der aber wahrscheinlich eben aufgrund der hohen Liquidität nicht in Einem stattfinden wird sondern in Wach - und Schlafphasen. Die von Saylor per 2046 angepeilten $ 2.4 Millionen pro Bitcoin dürften etwas schwierig zu erreichen sein.
Gold dürfte mittelfristig nicht wesentlich weiter steigen, per 29.08. hatte es in 12 Monaten bereits fast 40 % der Fünfjahresperformance verzeichnet, zu dem Zeitpunkt betrug die Ein Monats - Performance 2.2 %. Es lässt sich leicht errechnen, wie weit es sich damit von seinem 5 Jahresschnitt entfernt hat, vergleichbar mit der Rendite der 30 jährigen, deren 5 Jahresdurchschnitt noch bei 3.50 % liegt.
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